Matthias Well – Maria Well – Vladislav Cojocaru – Zingarissimo

Release: 08.12.2023

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Artikelnummer: FM 367 Kategorien: , , ,

Beschreibung

Matthias Well – Violine
Maria Well – Cello
Vladislav Cojocaru – Akkordeon

Das Trio Matthias Well, Maria Well und Vladislav Cojocaru reiht sich mit diesem Album in eine besondere Tradition ein: die ungarische Volksmusik.

Schon in ihrer frühen Kindheit kamen die Geschwister Matthias und Maria Well durch ihren Großvater mütterlicherseits in Berührung mit diesem Musikgenre. Der aus der ungarischen Stadt Balassagyarmat stammende Großvater wuchs über einem lebhaften Kaffeehaus auf, in dem Musiker:innen jeden Tag einkehrten und mit ihren Instrumenten typisch magyarische Volksmelodien spielten. Als kleiner Junge wurde ihm eines Abends mit den Worten „Hegedüljed“ (‚Spiel!‘) eine Geige in die Hand gedrückt. Dieses Ereignis weckte seine Liebe zur ungarischen Musik, die über Generationen weitergegeben wurde.

Doch bereits Jahrzehnte vorher hatte die ungarische Volksmusik die großen Bühnen der Welt erobert: Zwischen 1869 und 1880 veröffentlichte Johannes Brahms seine 21 Ungarischen Tänze. Früh beeinflusst durch seinen ehemaligen Tournee-Partner, den ungarischen Geiger Eduard Reményi, eignete er sich Motive und Passagen an, um diese in seinem eigenen Stil zu adaptieren und neue Melodien zu schaffen.

Doch die Traditionsgeschichte der ungarischen Melodien, die Brahms inspirierten, geht noch weiter in der Zeit zurück. Sie beruhen vor allem auf der Musik der Roma:nja, wodurch sie auch unter dem Namen  „Gipsy-Musik“ in die Musikgeschichte eingingen. Auch Brahms verwendete diese Bezeichnungen synonym und beschrieb damit eine Musikrichtung, die weit über die ungarischen Landesgrenzen hinausging.

Bekannte Komponisten wie der aus Tschechien stammende Antónin Dvorák mit seinen 16 Slawischen Tänzen, der rumänische Violinist Grigoraș Dinicu, der ungarische Pianist Rezső Seress und viele weitere ließen sich von dieser Musik ebenfalls inspirieren. In ihren Stücken wurden volkstümliche Melodien aufgegriffen, variiert und neu zusammengefügt, sodass ein spannungsreicher und interessanter Austausch von Tradition und Innovation entstand.

Auch Vladislav Cojocaru ist in seinem Heimatland Moldawien durch die dort vorherrschende Volksmusik früh mit dem Genre bekannt geworden. Während des Studiums an der Akademie für Musik und Theater in Chișinău und dem Richard-Strauss Konservatorium in München vertiefte er sein Wissen und Können in diesem Bereich. Doch auch außerhalb der akademischen Seite sammelte er viel Erfahrung in unterschiedlichen Ensembles.

Das Trio greift also mit vielen eigenen Bezugspunkten die Tradition der ungarischen Volksmusik auf – wobei die Bezeichnung ungarisch der geographischen Diversität der Musik nicht gerecht zu scheinen wird. In ihrem Album verwenden sie Stücke der oben genannten Musiker und weiterer bekannter Komponisten. Sie adaptieren diese einerseits in ihrem eigenen Stil, nehmen jedoch auch gezielt Bezug auf ursprüngliche Themen. Zu sehen ist dies insbesondere durch die Arbeit an den Ungarischen Tänzen durch Vladislav Cojocaru. Es entstanden neue Arrangements mit einem Charakter, der die Stücke auf diesem Album wie Originale erscheinen lässt.