Cécile Verny, die französische Sängerin mit afrikanischen Wurzeln überrascht zusammen mit dem Gitarristen Johannes Maikranz mit ihrem neuen Projekt: deutsches Liedgut zelebriert, von der Knef über Zarah Leander bis hin zu Schubert – das ist unerwartet und berührend zugleich.
Die facettenreiche und sinnliche Sängerin nimmt sich in sorgfältig ausgewählten Songs der deutschen Sprache an. In Johannes Maikranz hat sie einen einfühlsamen und solistisch starken Partner an ihrer Seite. Hier begegnen sich ganz klar zwei Virtuosen ihres Fachs: Maikranz, preisgekrönt, gehört mit zu den aufregendsten jungen deutschen Jazzgitarristen und Komponisten. Verny, aufgewachsen an der Elfenbeinküste und seit 30 Jahren auf internationalen Bühnen unterwegs, ist mit ihrer Stimme aus der europäischen Jazz-Szene nicht mehr wegzudenken.
Geradezu spielerisch fügen die beiden dem Jazz in diesem Projekt weitere Facetten hinzu. Manch klassisches deutsches Lied erfährt durch Maikranz’ Spiel einen modernen frischen Anstrich, dem Schlager hingegen nimmt Vernys Phrasierung jeglichen Kitsch und entwickelt daraus eine unerwartete Verletzlichkeit.
Musik und Lyrik sind bei den Interpretationen von Verny und Maikranz fast organisch ineinander verwoben. Die beiden im Jazz beheimateten Musiker geben den Vorlagen der ausgewählten deutschen Komponisten und Liedermacher – stets respektvoll – eine neue Richtung und lassen dabei den Hörer entdecken, was vertonte deutsche Sprache im besten Falle sein kann: Direkt und unmittelbar, aber eben auch voller Sehnsucht und Lebensfreude.
Cécile Verny lebt seit mehr als 30 Jahren in Deutschland und fühlt sich wohl in diesem Land. Mit der ganz persönlichen Auswahl an alten Schlagern und deutschen Liedern bedankt sie sich bei ihrer neuen Heimat und zeigt zusammen mit Johannes Maikranz ein gelungenes Stück Europa.
„Ich mag die deutsche Sprache, auch wenn ich sie nicht perfekt beherrsche. Ich wollte zeigen, wie schön die Texte sein können, wenn man sich nicht vor den Wörtern „Schlager“ oder „Liedgut“ erschrecken lässt. Für mich ist ein Dirndl genauso schön wie ein afrikanisches Boubou. Die Welt steht an einem Scheidepunkt: nichts ist mehr, wie es war, und es müssen neue Modelle und Wege her. Als Ausländerin kann man sich hier so wohl fühlen, dass man kulturell einiges aufnimmt und die Musik genießt. Und hier kommt meine „Jazzvergangenheit“ zum Tragen: ich mache etwas Eigenes daraus. Ich bringe vielleicht etwas Neues in die Lieder, die viele Deutsche kennen und vielleicht nie so wahrgenommen haben.“ Cécile Verny