Johannes Tonio Kreusch – Times of Joy

Release: 03.11.2023
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Beschreibung

Johannes Tonio Kreusch – guitar
Giora Feidman – clarinet
Badi Assad –
vocals
Andrew York – guitar
Antigoni Goni
– guitar
Máximo Diego Pujol – guitar
Cornelius Claudio Kreusch – piano
Mulo Francel – soprano saxophone
D.D. Lowka – double bass

„Times of Joy“, das sind für Johannes Tonio Kreusch seit vielen Jahren seine Erlebnisse als Gitarrist und Musiker. Eine Freude, die – das wird oft vergessen – hart erarbeitet sein wollte. Johannes Tonio Kreusch studierte zunächst Philosophie, bis ihn die Klarheit und Schönheit der Klänge von Johann Sebastian Bach endgültig zur Gitarre führten und zum klassischen Gitarrenstudium nach Salzburg und New York.

Dem fast egomanischen Solistentum und der beengenden Genre-Reinheit der klassischen Szene setzt er einen holistischen Ansatz entgegen. Sozusagen als Gesellenstück interpretierte er auf seinem Debut-Album die Gitarrenmusik von Heitor Villa-Lobos neu, in dem er sich tief in die Quellen und Manuskripte dieses genialen brasilianischen Komponisten einarbeitete. Dann experimentierte er mit dem Gitarrenklang und fand mithilfe seines Bruders, des Jazzpianisten Cornelius Claudio Kreusch – mit dem er sich bis heute kongenial ergänzt – den Weg zur Improvisation. Schließlich machte er als künstlerischer Leiter der Gitarrenfestivals in Hersbruck und Wertingen sowie der Ottobrunner Konzerte die Tür für die Gitarre so weit auf wie kaum jemand zuvor: stil- und genreoffen.

Denn das ist für Johannes Tonio Kreusch die Grundlage seiner „Times of Joy“: die Begegnung. Das Gespräch über und durch die Musik. So versteht man den Titel „Times of Joy“ seines neuen Albums richtig: Es ist eine Sammlung der schönsten dieser Begegnungen, fast schon eine Quintessenz seines bisherigen musikalischen Schaffens. Eingefangen vorzugsweise in Duetten mit herausragenden Gestalten, die ihn einen Teil des Weges begleiteten.

Fulminant beginnt dieser Reigen. Im Duett mit der grandiosen griechischen Gitarristin Antigoni Goni, einer Freundin aus New Yorker Zeiten, erklingen zwei rasante Stücke von „Giaconda’s Smile“, einem der berühmtesten – 1965 in New York von niemand Geringerem als Quincy Jones produzierten – Alben des griechischen Oscar-preisgekrönten Komponisten Manos Hadjidakis. Ein Feuerwerk von Eleganz, Virtuosität und Klangreichtum – arrangiert von Tulio Peramo-Cabrera, einem der wichtigsten kubanischen Komponisten, der zu den ältesten musikalischen Weggefährten Kreuschs gehört und ihm viele Werke auf den Leib geschrieben hat.

Genauso bezwingend ist es, wenn Johannes Tonio Kreusch die Klarinette des einmaligen Giora Feidman begleitet. Zunächst beim Traditional „Bublitschki“ im gewohnten Gestus des „Klezmerkönigs“ Feidman; dann aber auch bei Angel Villoldos Tangoklassiker „El Choclo“ und Heitor Villa-Lobos‘ „Bachianas Brasileiras No. 5“, das auch die lateinamerikanische Seite des gebürtigen Argentiniers Feidman hervorhebt. Wie auch die große Vorliebe von Kreusch für den lateinamerikanischen und afrokaribischen Musikkosmos, die ihn seit jeher erfüllt.

So ist folgerichtig, dass Kreusch das anschließende Duett mit dem bedeutenden argentinischen Gitarristen und Komponisten Máximo Diego Pujol spielt, ebenfalls einem langjährigen Weggefährten, der bereits einige Kompositionen für Kreusch geschrieben hat. Die beiden Duo-Partner interpretieren einfühlsam zwei von Pujols Kompositionen, dem von Melancholie fast in einen wilden Western-Soundtrack mündenden „Stella Australis“ und dem lyrisch-meditativen „Sombrio“.  Abschließend ist ein bezauberndes und berührendes Arrangement von „El Ultimo Café“, einem Tango-Klassiker von Hector Stamponi und Cátulo Castillo zu hören.  Mindestens so berührend ist „Consciencia“ – das gemeinsame Stück der Kreusch Brüder mit der kongenialen brasilianischen Sängerin Badi Assad.

Noch einmal zurück zur Klassik geht es bei Johannes Tonio Kreuschs Duett mit dem Grammy-Gewinner Andrew York, dem ebenfalls über viele Jahre verbundenen Star des Los Angeles Guitar Quartets und seiner klassisch-modernen, in den Pop ausgreifenden Komposition „Sanzen-in“. Ohnehin schafft Kreusch zwischendurch die perfekten Übergänge und Verbindungen zwischen den musikalischen Welten. Angefangen mit „From East To West“, einem Hit der Kreusch-Brüder, bei dem hier sinnigerweise der Holzbläser, Quadro Nuevo-Chef und GLM-Label-Kollege Mulo Francel dazustößt. Dann mit ganz unterschiedlichen Solo-Stücken: dem schwebend-philosophischen „River Talk“, den Kreusch auf der Bariton-Gitarre spielt; dem „Chôros No. 1“ von Villa-Lobos, mit dem Kreusch noch einmal zu seinen Anfängen zurückkehrt; dem dramatischen „Lloran Las Ramas Del Viento“ von Atahualpa Yupanqui, dem vielleicht größten argentinischen Songwriters des 20. Jahrhunderts als besinnlichem Abschluss; und zentral, in der Mitte des Albums mit dem überschwänglich sprudelnden Titeltrack „Times Of Joy“.

Alle Facetten der Gitarre, eingefangen mit Weltstars aus allen Generationen und Genres – mit diesem Album verschafft Johannes Tonio Kreusch auch dem Hörer eine Zeit purer Freude.

https://www.johannestoniokreusch.com/