Quadro Nuevo – December

Beschreibung

Mulo Francel                      tenor sax, c-melody sax, clarinet, bass clarinet, contrabass clarinet
Andreas Hinterseher     accordion, bandoneon, trumpet
D.D. Lowka                         bass, percussion
Chris Gall                             piano
Philipp Schiepek             guitar
Tim Collins                         vibraphone
Rolf Ackermann               flugelhorn

music & spirit for the cold season

Das neue Album des World Music-Ensembles Quadro Nuevo widmet sich der winterlichen Stimmung. Die Musiker, die in ihrer langen Bandgeschichte seit 1996 bereits drei weihnachtliche Alben veröffentlicht haben, sehen December zwar nicht als weiteres Werk dieses Genres, dennoch interpretieren sie darauf Melodien religiösen oder spirituellen Ursprungs.

Sie meinen dazu:
“Figuren wie Jesus, Maria und Josef waren prägend für unsere abendländische Geisteshaltung. Unabhängig davon, ob man gläubig ist, ob man sie als historische Personen oder als Mythen auffasst, kann uns ihre Geschichte Orientierung geben.
Man kann sich im Laufe des Lebens von ihnen entfernen, ihre Spur verlieren, sie immer wieder neu interpretieren und sich ihnen wieder annähern. Gerade in der dunkelsten Zeit des Jahres reflektieren wir besonders intensiv.
Selbst Jesus von Nazareth und seine Jünger sind sich in Bezug auf den richtigen Weg nicht immer einig. Sie diskutieren, streiten, verleugnen und verraten sich.
Und am Ende ruft Jesus am Kreuz: Mein Gott, warum hast du mich verlassen?“

Die Anrufung einer höheren Kraft, von der man sich in der Kälte und in der existentiellen Not Hilfe verspricht, findet   bei Quadro Nuevo in zwei Fassungen des uralten Kyrie Eleison neuen Ausdruck, den ursprünglichen sakralen Charakter durchaus beibehaltend. Paul Gerhardt bittet unter dem Eindruck des 30jährigen Krieges mit seinem Befiehl du deine Wege um eine positive Rückmeldung von oben, welche Quadro Nuevo nun in einen innigen 5/4-Takt überträgt.

Der Ukraine-Krieg veranlasste die Musiker zu Liedern, in welchen sich die Sehnsucht nach Frieden ausdrückt, wie Dietrich Bonhoeffers Von guten Mächten wunderbar geborgen oder Song for Peace, das Mulo Francels Sohn komponierte.

Stilistisch nährt sich das Album von schillernden Jazzharmonien, von ungeraden, meditativen oder funkigen Rhythmen bis hin zu Klezmer-inspirierten Improvisationen.

„Offenkundig tief verwurzelt in den herrlichen Heimtücken der alpenländischen Musik, haben die seelenvollen Virtuosen ihre Hände und Ohren weit für die Klänge anderer Kulturen geöffnet“ schrieb DIE ZEIT über ihr Album Weihnacht im Dezember 2008.

Vor allem beschäftigt sich das Ensemble auf Konzerten und Reisen immer wieder mit dem orientalischen Kulturraum, dem regionalen Ursprung von Judentum, Christentum und Islam. Die Instrumentalkünstler zogen musizierend durch Israel, Jordanien und Antiochia, bestiegen im Sinai den Moses-Berg und näherten sich auf musikalischer Ebene als Filmvertoner dem Buddhismus an.

In Ägypten arbeiteten sie mehrfach mit der Sufi-Band Cairo Steps zusammen, deren Pianist Rami Attallah für das neue Album die koptische Melodie Oheboka Rabi Yasou arrangierte.

Das Album spiegelt die aktuelle Band-Besetzung wider: Holzbläser Mulo Francel, Bassist D.D. Lowka und Akkordeonist Andreas Hinterseher bilden den Nukleus des Ensembles. Nach dem tragischen Tod des Gitarristen und Mitbegründers Robert Wolf aufgrund eines Verkehrsunfalls und dem Fortgang der Harfenistin Evelyn Huber zugunsten ihrer Solo-Projekte, spielen nun abwechselnd auf der ergänzenden Position: der langjährige Quadro Nuevo Live-Pianist Chris Gall, der junge Gitarrist Philipp Schiepek und der aus New York stammende Vibraphonist Tim Collins.

Für die Kyrie Eleison-Fassungen steuert Rolf Ackermann sakrale Flügelhorn-Linien bei.