Johannes Tonio Kreusch – PLAYS – Villa-Lobos & Ginastera

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Beschreibung

Johannes Tonio Kreusch Gitarre

Die aufsehenerregende und erfolgreiche Einspielung „Johannes Tonio Kreusch PLAYS Villa-Lobos & Ginastera“, von der französischen Musikzeitschrift Classica Répertoire als “Neue Referenzaufnahme seit den legendären Einspielungen von Narciso Yepes und Julian Bream” gefeiert.
Heitor Villa-Lobos und Alberto Ginastera haben als treibende Kräfte der lateinamerikanischen Modernisten-Bewegung verhältnismäßig zurückhaltend für das “Nationalinstrument” ihrer Heimat komponiert. Im Falle von Ginastera ist die Sonata Op.47 gar das einzige Werk, das er je für die Gitarre schrieb. Doch haben beide mit der hier zu hörenden Musik das Gitarrenrepertoire nachhaltig bereichert. Denn zweifelsohne gehören die Etüden von Villa-Lobos und die Sonate von Ginastera zu den wichtigsten Werken, die in diesem Jahrhundert für die Gitarre geschrieben wurden. Beide Komponisten lassen in dieser Musik eine tiefe und unmittelbare Bekenntnis zur Kultur und Geschichte Lateinamerikas spüren und bringen die Tradition in fruchtbaren Kontrast mit neuen Ideen und längen ihrer modernistischen Welt. Sowohl die Etüden als auch die Sonate sind in Europa entstanden. So könnte man sagen, dass Heitor Villa-Lobos und Alberto Ginastera den Weg zurückgegangen sind, den ihre Vorfahren auf beschwerliche Weise gekommen waren, als sie ihre fremde Kultur mit auf den unberührten Kontinent brachten. Dieses Zusammentreffen so verschiedenartiger Kulturen, dieses Flimmern zwischen vermeintlich großen Gegens-ätzen und dieses Verschmelzen der oft stark vom Intellekt geprägten europäischen (Avantgarde-) Musik mit der aus archai-scher Ursprünglichkeit entstandenen Musik der Ureinwohner Lateinamerikas, bilden den Ausgangspunkt des Schaffens dieser beiden Komponisten und finden in deren Werken für Gitarre zu einer noch drängenderen Deutlichkeit.

Johannes Tonio Kreusch über Heitor Villa-Lobos:
“Heitor Villa-Lobos hat mit seinen Gitarrenwerken Generationen von Gitarristen beeinflusst und das Gitarrenrepertoire nachhaltig bereichert. Man kennt seine Gitarrenmusik meist von den gängigen Druckausgaben, den vielen CD-Einspielungen und Konzertinterpretationen und könnte meinen, dass zu diesem Thema nichts wirklich Neues mehr gesagt werden könnte. Deshalb war es für mich wie eine Offenbarung, die Manuskripte von Villa-Lobos zu studieren und unzählige Abweichungen zu den bekannten Ausgaben zu entdecken. Durch das Studium der Handschriften hatte ich wie das Gefühl, mit dem Komponisten in einen Dialog treten zu können, der mir ungeahnte neue Horizonte über dessen Musik offenbarte. Die Manuskripte bestechen durch eine meist sehr klare Handschrift, genaustens ausgearbeitete Fingersätze und verdeutlichen die vielen Druckfehler, wie z.B. fehlerhafte Akkorde, falsche Töne, Auslassungen etc. die sich über die Jahre in den vielen Interpretationen festgesetzt haben. Auch die zahlreichen zusätzlichen agogischen und dynamischen Hinweise oder auch Alternativversionen, die in den Manuskripten zu finden sind, geben dem Spieler wichtige Impulse zur Interpretation. Heitor Villa-Lobos verdiente am Anfang seiner Karriere seinen Lebensunterhalt als fahrender Musikant bzw. Chorão und improvisierte Chôros seiner Heimat in den Clubs von Rio de Janeiro. Zeit seines Lebens bewahrte sich Villa-Lobos, der in seiner musikalischen Ausbildung zum größten Teil Autodidakt war, diese Unmittelbarkeit im Musizieren und das musikalische Experimentieren – immer auf der Suche nach neuen Klangideen. Daraus lässt sich auch erklären, weshalb Villa-Lobos einige seiner Werke immer wieder umgearbeitet bzw. ergänzt hat und von manchen Stücken verschiedene voneinander abweichende Fassungen existieren. Ob man die vielen Abweichungen aus den Manuskripten übernimmt oder doch lieber auf die bekannten Fassungen zu-rückgreift bleibt dem Interpreten überlassen – in jedem Fall wird ein Blick auf die Manuskripte das Verständnis für die Musik von Villa-Lobos maßgeblich erweitern.“

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