Cornelius Claudio Kreusch – TRANSFORMER

RELEASE: 20.08.2021

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Beschreibung

Cornelius Claudio Kreusch – Piano

Eine „Vision“ hatte der Jazzpianist Cornelius Claudio Kreusch früh mit einem seiner Alben. Mit seinem „Black Mud Sound“ schöpfte er früher als die meisten eine weltmusikalische Emulsion, landete bald darauf einen funkigen „Scoop“ und wandte sich mit „Féfé“ und „Sun Music“ auch dem afrokaribischen Klangkosmos zu. Mit „Life Is Beautiful“ wagte er sogar einen Ausflug in den Pop, mit „Two Worlds One“ und „Gestalt!“ bannte er auch Klassisches und freie Improvisation in ein übergreifendes Konzept. Zuletzt ließ er sich von Thomas Manns gleichnamigen Roman, aber auch einschlägigen eigenen Erfahrungen musikalisch in groß angelegten Improvisationen auf den „Zauberberg“ tragen. Der Prozess aber, der hinter all diesen so unterschiedlichen Projekten steht, verleiht nun seinem neuen Album den Titel: „Transformer“.

„Der Künstler ist in seinen besten Momenten ein Ingenieur der Transformation. Er bringt die Idee als kreatives Konstrukt in die Welt.  Der Jazzpianist ist Improvisator und damit der Transformator des Augenblicks. Bekannte oder neue Meldodien werden im Moment zu einem Neuen geschöpft.“  So beschreibt Kreusch den Grundgedanken, der ihn bei diesem Album leitete. Es ist auch eine aus dieser Zeit des erzwungenen Innehaltens geborene Konzentration auf den Kern seines künstlerischen Selbstverständnisses: auf den Solo-Pianisten Cornelius Claudio Kreusch.

Wie bei vielen früheren Werken der Kreusch Familie spielt die Familienbande eine große Rolle. So bei den seinen zwei jüngsten Kindern gewidmeten funkelnden pianistischen Charakterstudien „Aeneas“ und „Meral“, letztere als Ballade und chansonesk. Oder bei „Easter Monday“, bei dem seine Tochter Isaya sogar als Co-Autorin firmiert: „Sie rief mich an Ostern an, sang mir eine Melodie vor und sagte: Papa, mach’ was daraus!“. So entstand dieses vielleicht impressionistischste, am klassischsten klingende Stück des Albums.

Viele weitere Facetten von Kreuschs Künstlerpersönlichkeit spiegeln sich in anderen Stücken. Auf „Funky Monkey“ begegnen sich sein soulige Ader und seine Vorliebe für groovende Rhythmik. „Legacy“ ist ein pianistisches Ausrufezeichen in rasendem Tempo, in dem man das pulsierende Großstadtleben New Yorks wiederfindet, wo Kreusch ja fast zwei Jahrzehnte lebte. Dass Kreusch kontinuierlich weiter an sich arbeitet, beweist „The Last Poet“, vor allem durch die eindrucksvolle Bassstimme der hier wirklich gleichberechtigten linken Hand. Schließlich als weiteres Meisterstück seiner Transformationskunst die einzige Coverversion des Albums: John Coltranes „Giant Steps“, eines von Kreuschs Lieblings-Stücken, „das mich fast jeden Tag begleitet“, dem er hier mit den verschiedensten Taktformen einen völlig neuen Fluss und mit einem unermüdlichen Reigen von Reharmonisierungen eine völlig neue Gestalt verleiht.

Wohl gemerkt, bei allen Songs sind hier bislang die Kompositionen, Themen und Strukturen beschrieben. Eine mindestens ebenso große Rolle spielt aber bei Kreusch immer die Improvisation, also die Transformation des Vorgegebenen im Moment, in diesem Fall angeregt durch die Atmosphäre seines „Red Velvet Studios“ oder die Livestream-Situation beim Jazzfest im Münchner Gasteig. Kreusch erweist sich mit „Transformer“ wieder einmal als Meister darin, diese beiden Welten zusammenzubringen.

In jedem Fall dürfte er erreichen, was er als Ziel formuliert: „Zeiten wie diese erfordern transformatorische Energie. Ich wünsche, dass dieses Album Ihnen hilft, Ihre eigenen Transformationsmomente für eine gesunde, klangvolle, respektvolle und friedliche Welt zu genießen, in der wir alle wirklich souveräne Individuen sein können innerhalb des kollektiven Geistes.“

 

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