„Invitation au voyage“ – das neue Album des Gesangsduos Marie und Jean-Claude Séférian lädt dazu ein, Sehnsuchtsorte zu bereisen und sein Fernweh zu stillen. Ob tatsächlich oder in der Imagination, mit der Neuinterpretation von Chansons und Songs aus verschiedensten Winkeln der Welt nehmen Vater und Tochter uns mit auf ihre musikalische Reise.
Denn der Name „Séférian“ bedeutet nichts anderes als „die Reisenden“, und dieses Programm entstand bezeichnenderweise während der Coronazeit. Um den eigenen vier Wänden zu entfliehen, ließen sie sich mit ihrem Gesang von der Musik tragen und entdeckten Länder, Städte und Kulturen für sich neu.
„Musik ist Emotion, Vorstellung und Bewegung. Deshalb widmen wir einen Teil unseres Programms auch der fragilen Weltlage und besingen die Sehnsucht der Menschen nach Frieden und Freiheit“, erklärt Jazzsängerin Marie Séférian, deren Stimme zart, ungemein schlank und zugleich voller Ausdruckskraft die Stücke wie hell leuchtende Linien durchzieht. Ihr Vater Jean-Claude Séférian, der als einer der wenigen authentischen Interpreten des französischen Chansons in Deutschland gilt, lässt mit seinem warmen und kraftvollen Timbre auf kongeniale Weise ihre Stimmen verschmelzen, immer getragen von der Klanglandschaft, die Christiane Séférian am Flügel für sie ausbreitet.
Nach dem erfolgreichen Programm „Un Homme et une Femme“, welches Marie und Jean-Claude Séférian von der Elbphilharmonie Hamburg bis zum Deutschen Theater in München präsentierten, wechseln sich in ihrem neuen Programm „Invitation au voyage“ Lieder von Charles Aznavour, Jacques Brel und anderen Größen des Chansons mit Jazzstandards und Eigenkompositionen ab. So erklingt neben französischen Chansonklassikern wie „Paroles Paroles“ und Charterfolgen wie „Voyage voyage“ der Latinhit „Besame mucho“ auf spanisch, der berühmte Duke Ellington Song „Take the A-Train“ auf englisch, und die Eigenkomposition „Auf Wiedersehen“ auf deutsch – ihre universelle Sprache bleibt immer die Sprache der Musik.
Marie & Jean Claude Séférian (Gesang), Christiane Rieger Séférian (Piano), Julia Czerniawska (Violine), Tim Kleinsorge (Bass), Javier Reyes (Schlagzeug & Percussion)
Der Gypsy Swing, auch Hot Jazz oder Jazz Manouche genannt, feiert ein mächtiges Comeback. Viele Gruppen und Gitarristen beleben ihn aktuell neu. Die Marion & Sobo Band darf für sich beanspruchen, den von Django Reinhardt in den Dreißigerjahren geprägten, für lange Zeit einzigen europäischen Jazz-Stil nicht nur auf bezaubernde und bezwingende Art mit anderen Genres zu vermählen, sondern aus seinem instrumentalen Käfig zu befreien und in den Chanson und Vocal Jazz zu überführen.
Schon auf ihrem letzten Album „Histoires“ brachten Marion Lenfant-Preus, Alexander „Sobo“ Sobocinski und ihre Mitstreiter diese neuen Farben in mitreißenden musikalischen Geschichten zum Leuchten und holten „den Sound von Django Reinhardt so poppig in die Gegenwart wie selten zuvor“, wie Jazzthing schrieb. Auf ihrem neuen Album „Gomera“ ist die Palette noch bunter. Ist es doch, wie der Titel verrät, der landschaftlich wie kulturell so vielfältigen Kanaren-Insel gewidmet, auf der die beiden seit 2016 viele Winter verbracht und viele Song-Ideen gesammelt haben.
Beide lieben sie die Natur und das Wandern, lassen sie die Emotionen und Empfindungen ihrer Reisen von Kuba bis Kolumbien – und oft auf die Kanaren – in ihre Musik und ihre Texte einfließen, suchen sie neugierig den anderen Blick auf die Welt. Was könnte da inspirierender sein als die überwältigenden Landschaften der Vulkaninsel Gomera. „Eigentlich zum ersten Mal zieht sich ein roter Faden durch eines unserer Alben: die Natur,“ sagt Marion. Schon zum Einstieg bei „Epina Swing“ geht es um die Berge der Insel, um die kräftigen, vom Atlantik herüber wehenden Winde, die die Bäume biegen – alles verpackt in die Geschichte einer Malerin, die auf ihren Wanderungen nach den Farben der Natur sucht. In „Promesse“ spielt der leuchtende Sternenhimmel eine Hauptrolle, in dem ein im Sand liegender Junge Antworten sucht. Die Ruhe, die das Meer ausstrahlen kann, beschreibt „Playa de Vueltas“.
So bunt die Werkzeuge der Natur Gomera ausgestaltet haben, so musikalisch vielfältig lassen Marion und Sobo auch ihre Hommage an die Insel erklingen. Lautmalerische Vokalisen und Scat-Passagen verleihen dem typischen Hot-Style des „Epina Swing“ eine besondere Note, brasilianisches Flair umgibt „Promesse“, in den Fusion-Jazz lugt „Moon“ hinüber, und in die Klangwelt des Balkans führt uns „Opa Cupa“. Wie verblüffend unterschiedlich sich in derselben Ära entstandene Musik darstellen kann, beweisen Marion und Sobos Versionen des Swing-Standards „Puttin‘ On The Ritz“ und des klassischen kubanischen Boleros „Veinte Años“, die zugleich demonstrieren, wie modern solche Evergreens dank kreativer Fantasie klingen können.
Ohnehin ist es ein zentrales Anliegen und ein großer Verdienst der Marion & Sobo Band, Bekanntes in Neues zu verwandeln, die Tradition ins Heute zu holen. Bestes Beispiel dafür ist „Amour Supreme“, die Geschichte eines im Leben verlorenen Mannes, der abends französische Gedichte liest, um sich aus den Ketten des Alltags zu befreien. Sobo spielt hier zwar eine Gypsy-Jazz-Gitarre mit dem von Django Reinhardt eingeführten „Steamer“ für mehr Volumen, doch gleichzeitig bricht der Song mit dem Gypsy-Swing-Sound und -Repertoire: Chansonesk eingerahmt zitiert Marion Gedichtpassagen in schnellem, Rap-artigen Sprechgesang.
Sprachen sind sowieso ein Generalthema in Marions federleichtem, aber doch kraftvollem, ungemein variablen Gesang. Bei den Songs von „Gomera“ singt sie auf Französisch, Englisch, Spanisch, Romanes und Deutsch. In „Playa de Vueltas“ trifft so Flamenco-Rumba auf französischen Text. Und Django Reinhardts „Les Yeux Noirs (Schwarze Augen)“ ist bewusst bilingual angelegt. Denn natürlich verdichten sich im Vielklang der Marion & Sobo Band auch die Biografien ihrer Protagonisten. Marion Lenfant-Preus hat einen US-amerikanischen Vater und eine französische Mutter und wuchs so in Frankreich mit dem Besten aus beiden Welten auf, mit Ella Fitzgeralds Scat- und Jazz-Gesang und den Harmonien und Melodien des US-Jazz ebenso wie mit Django Reinhardts perkussiven Gitarrenklang und seinen Zutaten der europäischen Klassik, des jüdischen Klezmer und der Musik des Balkans. Alexander „Sobo“ Sobocinski wuchs in Polen auf und begann mit 15 Gitarre zu spielen, anfangs vor allem von Fusion-Bands der Siebzigerjahre beeinflusst. Im Studium in den Niederlanden entdeckte er dann seine Leidenschaft für den Gypsy-Jazz und verlegte sich mehr auf die akustische Gitarre.
Beide sind sie viel herumgekommen und haben viel ausprobiert. Seit sie sich 2010 bei einer Jam-Session in ihrer gemeinsamen Wahl-Heimat Bonn sozusagen spielerisch kennenlernten, sind sie ein unzertrennliches kreatives Gespann. Auch der Geiger Frank Brempel und der Kontrabassisten Stefan Berger kamen über die Sessions im „Café Göttlich“ dazu, zusammen mit dem Gitarristen Jonas Vogelsang bilden sie nun die blind eingespielte Marion & Sobo Band. Die mit dem dritten Band-Album „Gomera“ endgültig beweist, dass handgemachte, akustische Musik nicht nur filigran, kontemplativ und farbenreich sein kann, sondern selbst ohne Schlagzeug auch hochenergetisch und wuchtig. Und die so einen New Gypsy Jazz kreiert, der die Welt umarmt.
als CD, Pure Audio Blu-ray (High-Res Stereo, Auro 3D & Dolby Atmos) und Doppel Vinyl in transparent orange!
Die Musik von Quadro Nuevo strahlt die Lust am abenteuerreichen Leben aus. Jede Melodie erzählt davon. Jeder Ton gibt die tiefe Liebe zum Instrument wieder. Jede Reise prägt die extravagante Musizierkunst des Ensembles.
In Buenos Aires schlugen sich die Band-Mitglieder einst Tango-Nächte um die Ohren. Von einer verwegenen Fahrt über den Balkan kamen sie mit gitaneskem Swing zurück. Sie segelten auf den Spuren uralter Mythen durch die Äolen, bestiegen in Island Lava speiende Vulkane und feierten in der Carnegie Hall der Jazz-Metropole New York Triumphe.
Und auch beim neuen Album Happy Deluxe waren es Reisen, welche den Musikern die Inspiration brachten: „Auf den griechischen Inseln fanden wir den magnetischen 80er Jahre-Song Erotiko von Nikos Xydakis. Daraus entwickelten wir ein Instrumental- Arrangement und drehten ein Video auf Santorini: die Weite der Ägäis, antike Statuen und unsere Hände an den Instrumenten.“
Zuletzt tourten die Virtuosen in Brasilien und berauschten sich an pulsierendem Samba, quirligem Chorinho und sonnigem Bossa Nova. Sie streiften durch Urwälder zu den wilden Stränden der Insel Ilha Grande, wo der gleichnamige Song entstand. Mehrfach fanden sie den weltbesten Caipirinha – nicht nur an der Copacabana – und huldigten ihm mit einem relaxten Liedchen.
In Rio de Janeiro probten sie tagelang in der flirrenden Mittagshitze, schwärmten abends aus, stürzten sich in die Szene und gingen dann ins Studio: Waghalsige Improvisationen, mal hoch schwingend in schwirrende Lüfte, mal abtauchend in glitzernde Meere, mal chillig versponnen in Tagträumen und Nachtschwärmerei.
Sandro Roy lässt die Horizonte von Klassik und Jazz auf seiner Violine zu einem unvergleichlichen ästhetisch-virtuosen Stil verschmelzen. Auf höchstem musikalischem Niveau vermag er es, den Gipsy-Swing seiner Vorfahren, atemberaubende Improvisationen, technische Brillanz und Tongebung voller Charme und Wärme in seinem Geigenspiel zu vereinen.
In seinem brandneuen vierten Album bietet das Duo Nicole Heartseeker & Mulo Francel eine neue Perspektive auf das Great American Songbook, wenn seine Melodien wie Chopin oder Erik Satie klingen, wenn „Fly me to the Moon“ mit Beethovens Mondscheinsonate einen nächtlichen Walzer tanzt, wenn „Lullaby of Birdland“ ein barockes Flair entfaltet.
Ein neues Hörerlebnis entsteht, wenn ein Klavier diese alten Hits mit klassischen Mustern erfrischt und ein Saxophon sie mit eleganten Jazzimprovisationen würzt.