Das Duo Violine und Gitarre gehört zu den raren Besetzungen in der Musikwelt, quer durch alle Genres. Angesichts der „Dialogues“, die die Geigerin Doris Orsan und ihr Mann, der Gitarrist Johannes Tonio Kreusch auf ihrem gleichnamigen neuen Album führen, kann man kaum verstehen, warum. Ist die CD doch ein überzeugendes Plädoyer für die musikalische Leuchtkraft dieser Kombination. Genauer gesagt sind es sogar vier Verführungen, denen man nicht widerstehen kann: Orsan und Kreusch exerzieren die Möglichkeiten ihres Instrumentariums an der klassischen Romantik, an der spanischen Klassik, am karibischen Musikkosmos und schließlich auf dem Feld der experimentellen Modernen Musik vor. Schon dieser Bogen, den man so weit auf wenigen Einspielungen findet, zeigt nicht nur die technische Klasse von Orsan und Kreusch, es beweist vor allem ihre musikalische Intelligenz und Bandbreite. Beide sind in ihren Künstlerbiographien nicht nur die ausgetretenen Pfade gegangen.
Zur Musik: https://glmmusic.de/DialoguesWE
Mehr Infos: https://www.glm.de/produkt/doris-orsan-johannes-tonio-kreusch-dialogues/

Die Geschichte einer außergewöhnlichen Freundschaft; der Beweis, dass Musik die universale Sprache des globalisierten Zeitalters ist, mit der sich die ganze Welt umarmen und ausdrücken lässt, ohne die eigene Herkunft verleugnen zu müssen; die Offenbarung, dass kubanische Musik viel mehr ist als wir es vom „Buena Vista Social Club“ her kennen: All das ist „Portraits of Cuba“. Das Album des Gitarristen Johannes Tonio Kreusch, auf dem die Stücke aus den späten Neunzigerjahren auf CD versammelt sind, die der kubanische Komponist Tulio Peramo für ihn geschrieben hat. In den remasterten Originalaufnahmen der Uraufführungen.
Allzu lange hat man in Deutschland Musik in Schubladen gesteckt. In E- und U-Musik, in komponierte Klassik und improvisierten Jazz, in allerlei Anglizismen von traditional-roots-music bis modern-contemporary-avantgarde. Die akustische Gitarre fiel dabei oft genug durchs Raster und landete so in einer eigenen Nische, einer Veranstalter-Parallelwelt. Das alles ist die einzig mögliche Erklärung dafür, dass der 76-jährige Carlos Barbosa-Lima hierzulande bis heute kaum bekannt ist. Ist er doch niemand, der die Schubladen bedient hätte, sondern ein Mann, der nicht nur in der Musica Populeira seiner Heimat Brasilien, sondern auch im Latin-Jazz Nordamerikas und in der weltweiten Gitarristen-Szene eine Legende ist.
