Die Verbindung aus Flöte und Orgeltrio ist erfrischend unverbraucht und reizvoll, besonders, wenn sie mit so viel Einfallsreichtum daherkommt wie bei Isabelle Bodenseh, Thomas Bauser, Lorenzo Petrocca und Lars Binder, die schon 2018 mit dem Album „Mrs. Bo’s Cookbook“ aufhorchen ließen.
Nicht nur, dass die Vier unablässig swingen und sich gegenseitig durch gewitzte und inspirierende Eigenkompositionen herausfordern, sie bilden sogar eine groovende organische Einheit, die für diese Instrumentenkombination geradezu mustergültig ist.
Selten erreichten Flöte-Orgel-Paarungen eine so verblüffende Homogenität und feinabgestimmte Spielkultur wie wir sie auf diesem Album bewundern können.
Zum Reinhören und Speichern oder Bestellen: https://glmmusic.de/FlowingMindWE
Mehr Informationen: https://www.glm.de/produkt/isabelle-bodenseh-flowing-mind/


Sein aktuelles, neues Klaviertrio mit dem Drummer Donald Edwards und dem Bassisten Darryl Hall ist eine komplette New Yorker Angelegenheit.
Das Unerwartete scheint bei ihm immer logisch, schrieb ein Kritiker. Auf „Live in Ottobrunn“ beweist Martial Solal das von der ersten Note an: Nur ein D erklingt da zunächst, das einen erst auf die Folter spannt, bis ein pianistischer Wirbelsturm folgt: expressionistische Disharmonien lösen sich in Blue-Notes auf, Glissandi-Läufe münden in lange ausgehaltene Akkorde, klassische Motive verschmelzen mit Anklängen an die halbe Jazzgeschichte. Alles rhythmisch hochkomplex variiert, ohne je aus der Time zu fallen. Und erst langsam schält sich der Standard heraus, der die melodische Basis liefert: „My Funny Valentine“. Wie unter dem Brennglas zeigt so schon das erste Stück des nun als Doppelalbum dokumentierten Auftritts bei den Ottobrunner Konzerten im Dezember 2018 die ganze hohe Kunst des „führenden französischen Jazzpianisten“, wie es untertreibend im Lexikon steht: Ist der gerade 95 gewordene Martial Solal doch ein Solitär der Jazz-, ja der Musikgeschichte.
music & spirit for the cold season