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Happy Release Day: STOCHELO ROSENBERG & JERMAINE LANDSBERGER – Gypsy Today

Die Kombination des avantgardistischen Pianisten Jermaine Landsberger mit dem weiterstrebenden Reinhardt-Erben Stochelo Rosenberg musste fast zwangsläufig unter respektvoller Bewahrung seiner Qualitäten den Hot Jazz in die Gegenwart katapultieren: „Gypsy Today“ eben. Oder wie es Rosenberg formuliert: „Ich bin kein Modern Jazz-Gitarrist, ich denke mehr im Geist des späten Django Reinhardt aus dem Jahr 1953. Aber ich glaube, dass es Zeit ist, diese Musik in eine andere zu transportieren – ins Jahr 2020. Das wäre, betrachtet man seine eigene Entwicklung von den Dreißigern bis in die Fünfziger, sicher ganz im Sinne Djangos gewesen.“

Die besondere Note aber bekommt „Gypsy Today“ durch den Gaststar, der der Ausgangspunkt von Landsbergers und Rosenbergs Planungen für das Album war: der französische Geiger Didier Lockwood, ein Multistilist und neben Mark Feldman sicher die ragende Gestalt der Jazzvioline. Er war von dem modernen Konzept der beiden überrascht, aber umso mehr erfreut, und spielte mit typischem Elan, technischer Brillanz und improvisatorischer Kreativität schon 2015 die drei von Landsberger geschriebenen Stücke des Albums mit der Band ein. Als Lockwood 2018 überraschend starb, war die Erschütterung bei Rosenberg und Landsberger so groß, dass sie beschlossen, das bereits fertige Album nicht zu veröffentlichen. Zwei Jahre vergingen, alles wurde noch einmal auf den Prüfstand gestellt, eine weitere Studiosession angesetzt, und schließlich das Okay gegeben. So ist „Gypsy Today“ nun nicht nur eine klare Botschaft für die Zukunft des Sinti-Swing, sondern auch ein Vermächtnis des unvergleichlichen Didier Lockwood. Ihm ist von Rosenberg und Landsberger deswegen auch das Album gewidmet.

Zur Musik: https://smarturl.it/GypsyToday

Stochelo Rosenberg guitar
Jermaine Landsberger piano
Didier Lockwood violin
Joel Locher bass
Darryl Hall bass
André „Dede“ Cecarelli drums
Sebastiaan de Krom drums

weitere Infos: https://www.glm.de/kuenstler/stochelo-rosenberg-jermaine-landsberger/

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ESSENZA von JAZZ À LA FLUTE – ISABELLE BODENSEH & LORENZO PETROCCA

Jazz a la flute – Isabelle Bodenseh und Lorenzo Petrocca bilden eines von wenigen Jazz-Ensembles, denen man getrost das Prädikat „einzigartig“ verleihen kann. Sie schaffen aus Flöte und Gitarre ein Universum aus mannigfaltigen Klangfarben und Spielsituationen. Wie es nur Virtuosen können, die zugleich phantasievolle Spontankomponisten sind, bedienen sie sich unbeschwert und von Rollenklischees unvorbelastet scheinbar unbegrenzter Möglichkeiten.

Wie gegensätzlich sind die Biographien! Er, der ehemalige Box-Champion aus dem süditalienischen Crotone, der Stadt des Pythagoras, der musikalische Autodidakt. Sie: die Dozentin und studierte Orchestermusikerin, deren Freiheitsdrang und Improvisationsgabe sie zur Vollblutjazzerin prädestinieren. Doch sie ist Halbfranzösin, die einige Zeit in Kuba verbracht hat. Das romanische Temperament und der romantische Ausdrucksreichtum vereint sie zu einem Duo. Sie spielen nicht nur Jazz-Standards, sondern sie setzen neue Standards vor allem in der Rollenverteilung und im Klangfarbenreichtum. Doch das Album ist kein Demonstrationsobjekt, denn „Lorenzo und ich entdecken alles aus der reinen Spielfreude heraus und nehmen uns Zeit für unseren Sound und unsere Arrangements ohne uns irgendwo zu orientieren“. (Isabelle Bodenseh)

(Auszug aus Text von Marcus Woelfe)

Mehr Informationen hier: https://www.glm.de/kuenstler/jazz-a-la-flute/

Zur Musik: https://smarturl.it/essenzajazzalaflute

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Happy Release Day: Heute CROSSING LIFE LINES – MULO FRANCEL

Saxophonist und Weltenbummler Mulo Francel versammelt kreative Musiker mit biografischen Wurzeln in Mittel- und Ost-Europa. Mit beflügelndem Jazz und World Music feiern sie 75 Jahre Frieden zwischen den Ländern. Einen historisch beispiellosen Frieden, der alles andere als selbstverständlich ist. Einen Frieden, den es zu erhalten gilt.

Die Idee zu diesem Album entstand während einer ausgedehnten Konzerttour von Mulo Francels Ensemble Quadro Nuevo durch Tschechien und Polen. In der Begegnung mit unzähligen herzlichen Menschen ließen ihm die Emotionen dieser Reise keine Ruhe. Essenzielle Fragen drängten sich auf: Wie gehe ich mit dem Leid um, das die Generation unserer Großväter verursacht hat? Spricht man es an? Entschuldigt man sich?

Mulo Francel:

„Das Ende des Zweiten Weltkrieges ist über 75 Jahre her. Vorbei die Besatzung, das Internieren, das massenhafte Vergewaltigen und Töten, die Vertreibung aus der Heimat. Vorbei. Zumindest in Mitteleuropa und den angrenzenden Ländern im östlichen Europa.

Ich suchte Kollegen, die mein Anliegen verstehen. Die aufgrund ihrer Biografie einen Sinn für das Überwinden von Grenzen und das Bauen von versöhnenden Brücken zwischen den Völkern haben.

Mir war es wichtig, dass jeder dieser fantastischen Musiker seine schöpferische Kraft auf dem Album frei entfalten kann.“

Mehr Informationen gibt’s hier:

https://www.glm.de/produkt/mulo-francel-crossing-life-lines/

 

Mulo Francel sax

Diknu Schneeberger guitar
Philipp Schiepek guitar

Izabella Effenberg vibraphone

David Gazarov piano
Bernd Lhotzky piano

Robert Kainar drums
Stefan Noelle drums

D.D. Lowka bass
Sven Faller bass

Jiří Bárta cello

 

Das Video zum Titel NAAB gibt’s hier https://www.youtube.com/watch?v=VqNUrinsSPw

Die Musik zum Reinhören und Bestellen https://smarturl.it/mfcrossinglifelines

 

 

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THE NEW GIPSY SOUND – DAVID UND DANINO WEISS QUARTETT

David & Danilo Weiss Quartett - The New Gipsy Sound

Der Gipsy Swing, auch Jazz Manouche oder Hot Jazz genannt, ist bis heute gewissermaßen eine Familienangelegenheit – was auch eine andere gerne verwendete Bezeichnung andeutet: Sinti Swing. Schon immer pflegten die Sinti als mobile Volksgruppe ihre eigene Kultur. Zu ihrem musikalischen Stammvater wurde Django Reinhardt, der mit dem Gitarrenswing seines „Hot Club de France“ den einzigen originär europäischen Stil des frühen Jazz kreierte. Seinem Vorbild eiferten und eifern viele Sinti nach; der Gipsy Swing wird dabei in den Familien von Generation zu Generation ganz ohne Noten tradiert – die meisten Sinti Swinger sind Autodidakten und Intuitivmusiker.

Eine der größten und produktivsten Familien ist die Weiss-Familie. Zahlreiche herausragende Hot-Jazz-Musiker entstammen ihr, der vielleicht bekannteste ist der 2012 gestorbene Gitarrist Traubeli Weiss. Von ihm, ihrem Onkel, lernten auch David und sein Cousin Danino Weiss, und doch schlugen sie wie viele Sinti-Musiker ihrer Generation, also den heute 20- bis 30-Jährigen, neue Wege ein. Schon allein, weil sie sich nicht für Gitarre oder Geige entschieden, die klassischen Lead-Instrumente des Gipsy Swing, sondern David für das Akkordeon und Danino fürs Klavier. Auf diesen Instrumenten wurden sie von vorneherein mit einer breiteren Palette des Jazz groß. Es ist also kein Zufall, dass ihr neues, zweites Album „The New Gipsy Sound“ heißt.

Auch, weil die Besetzung ihres Quartetts untypisch ist. Ihre Begleiter sind keine Sinti, sondern Peter Cudek, einer der versiertesten und variabelsten Bassisten der süddeutschen Szene, und Guido May, ein international renommierter Schlagzeuger, der vor allem im schweren Groove seine Heimat hat und seit vielen Jahren als Drummer von Pee Wee Ellis am Erbe von James Brown mitstrickt.

Auf „The New Gipsy Sound“ geht es vor allem zurück nach Frankreich.

David Weiss Akkordeon
Danino Weiss Piano
Peter Cudek Bass
Guido May Drums

Special Guests:

Stochelo Rosenberg Gitarre
Biréli Lagrène Gitarre
Hono Winterstein Gitarre
Wolfgang Lackerschmid Vibraphone

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Hier geht’s zur Musik: THE NEW GIPSY SOUND– DAVID UND DANINO WEISS QUARTETT

Künstlerwebseite: https://ddweiss.com/

 

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Happy Release Day: Heute MYRIAD von Chris Gall & Bernhard Schimpelsberger

Das Duo als die kleinst mögliche Bandbesetzung. Zugleich aber auch eine der Schwierigsten. Denn der öffentliche Dialog offenbart die Persönlichkeit und das Können der Beteiligten schonungslos und in sämtlichen Facetten. Alles ist hörbar, jedes Versehen, jede Verunsicherung beeinflusst das Projekt, gibt ihm eine ungewollte Richtung. Zugleich bedeutet das Duospiel im Jazz aber auch Herausforderung und Abenteuer. Sich auszuprobieren, musikalisch und individuell Reibung zu erzeugen, ohne den Faden zum Partner zu verlieren, ist nun einmal das Wesen des Jazz. Es gilt im Dialog Gemeinsamkeiten, sowie auch Unentdecktes, bisher Verborgenes zu ertasten und beides tolerabel in die eigenen musikalischen Betrachtungsweisen einzubauen. Dieses (auch psychologische) Feingefühl ist eine hohe Kunst.

Chris Gall und Bernhard Schimpelsberger beherrschen diese Kunst grandios. Der Pianist und der Perkussionist suchen auf den 10 Titeln des Albums „Myriad“ nach einem musikalischen Ausdruck, der eben jenes erwähnte Übereinstimmende und Abweichende miteinander ins Verhältnis bringt.

Chris Gall Piano
Bernhard Schimpelsberger Percussion

Mehr Informationen gibt’s hier:
https://www.glm.de/produkt/chris-gall-bernhard-schimpelsberger-myriad/

Ein Video gibt’s hier https://youtu.be/ULOSCsFpSuU?t=1

Die Musik zum Reinhören und Bestellen in allen Formaten: Vinyl, CD, Download oder Streaming https://smarturl.it/gallschimpelsberger