Flamenco-Gitarre ohne Rüschenhemd, Franz Schubert neben einem Club-Remix, und Goethe in arabesken Melismen, dazu ein Cover, das den Vergleich mit Beatles Sgt. Pepper geradezu heraufbeschwört. Wer tut denn so etwas, in einer Zeit der glattgewischten Oberflächen?
Wir verraten es Ihnen – es ist Café del Mundo mit ihrem neuen Album BELOVED EUROPA!
Jan Pascal Gitarre
Alexander Kilian Gitarre
Gäste:
Henryk Böhm Gesang
Rosario la Tremendita Gesang
Andi S. electronics
Für die Gitarristen ist die europäische Idee keine politische Theorie, sondern das Herzensprojekt gelebter Realität einer jungen Generation.
Dass sie ihr neues Album dieser Idee widmen und es „Beloved Europa“ nennen, hat sich dementsprechend auf ihren Reisen ergeben. Bei einem Musikfestival auf der griechischen Flüchtlingsinsel Samos kamen ihnen die Parallelen zum antiken Mythos der „Entführung der Europa“ in den Sinn: „Europa ist in Gefahr, auch heute wieder“, sagt Jan Pascal. „Man muss nur den Stier durch Potentaten, Protektionismus und Nationalismus ersetzen. Wir alle tragen existentielle Ängste in uns, aber die Frage muss lauten, wie wir damit umgehen. Lassen wir uns von unseren Ängsten leiten oder – von der Kunst. Der Kunst zu lieben. Der Liebe zur Kunst.“ Für Pascal und Kilian keine Frage. Sie suchen das Verbindende in der Musik. Vier Jahre lang trugen sie zwanglos zusammen, was sie für „Beloved Europa“ brauchten. Intuitiv, neugierig, offen für zufällige Begegnungen und Einflüsse.
So fließen nun die verschiedensten europäischen „landmarks“ auf dem Album zusammen. Angefangen mit Goethes „Erlkönig“ und seiner großformatigen Vertonung durch Franz Schubert, die hier in der ersten Flamenco-Version dieses Stücks zum „melting pot“ wird: Henryk Böhm singt die klassische Melodie im Duett mit der Flamenco-Sängerin Rosario la Tremendita, deren Melismen dem mystischen Erlkönig einen noch geheimnisvolleren Ausdruck verleiht, angefacht von der Dynamik des typischen Klatschens und der rhythmisch wogenden Gitarren des Flamenco. Eine ähnliche Metamorphose vollzieht „Oh Haupt voll Blut und Wunden“ aus dem „Lustgarten neuer teutscher Gesäng“: Auch diese Hit-verdächtige Melodie des fränkischen Komponisten Hans Leo Hassler von 1601 bekommt einen iberischen Zungenschlag – und bleibt doch zugleich eine Hommage der beiden gebürtigen Franken Jan Pascal und Alexander Kilian an ihre alte Heimat.
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Es ist ein optimistisches, ein heiter-tiefgründiges Bild, das Jan Pascal und Alexander Kilian mit ihrem Crossover zeichnen. Ihre herausragende Virtuosität steht nie im Vordergrund, immer geht es um die jeden berührenden Melodien und mitreißenden Rhythmen. So kommt einem auch ein zugängliches, ein junges und modernes Europa musikalisch entgegen. Dafür stehen schon die zwei zusammen mit dem electronic-art-Künstler Andi S. erarbeiteten Remixes von „Dance of Joy“ und dem Titelstück, die das Album beschließen und den Welt-Flamenco von Café del Mundo auf die Tanzflächen der Clubs tragen. Was „Beloved Europa“ nicht nur zu einem Statement gegen kulturellen Inzest und neo-nationalistische, anti-europäische Ideologien macht, sondern auch zu einem Gegenbild zur seelenlosen, industriellen Musik vom Reißbrett, die den „Markt“ beherrscht. Wer künstlerische Individualität, Authentizität und von einer Idee beseeltes kreatives Potenzial sucht, der wird bei Café del Mundos „Beloved Europa“ fündig.
Tourdates:
29.09. Mannheim, Capitol
04.10. Stuttgart, Theaterhaus
20.10. Bern, Yehudi Menuhin Forum
25.10. München, Allerheiligenhofkirche
17./18.11. Würzburg, Residenz, B.Neumann Saal
10.01. Aschaffenburg, Colossaal
11.01. Regensburg, Turmtheater
25.01. Offenburg, Salmen
10.02. Potsdam, Nikolaisaal
16.03. Nürnberg, Hubertussaal
22.03. Bremen, Glocke
23.03. Berlin, Zitadelle
04.04. Frankfurt, neues Theater
04.05. Hamburg, Laeiszhalle
05.05. Hamburg, Laeiszhalle (Zusatzkonzert)
weitere Termine auf www.cafedelmundo.de